Kurz und knapp: Die Impfung gegen Grippe
Aktuelle Fragen und Antworten
01Wie wird die Grippe übertragen?
Wo viele Menschen zusammen sind, besteht ein erhöhtes Ansteckungs- und Übertragungsrisiko. Grippeviren übertragen sich leicht von einer Person auf die andere. Einerseits werden die Viren direkt über Tröpfchen übertragen, die von einer infizierten Person mittels Niesen, Husten und Sprechen verbreitet werden. Andererseits kann dies auch indirekt über den Kontakt mit Oberflächen (z. B. Türklinken, Touch Screens) geschehen, auf denen Viren eine Zeit lang überleben können. Die Erreger können dann via Hände auf die Schleimhäute (z. B. Mund, Nase, Augen) gelangen.
Während der ein- bis viertägigen Inkubationszeit – also der Zeitspanne zwischen der Ansteckung mit dem Virus und dem Auftreten erster Krankheitssymptome – zeigen sich bei infizierten Personen noch keinerlei Grippesymptome. Da aber eine infizierte Person die Viren schon in sich trägt, kann sie diese einen Tag vor Ausbruch der Krankheit bereits auf andere übertragen.
Um eine Weiterverbreitung von Grippe-Viren und weiteren Erregern zu verhindern, sollten Sie generell bei Krankheitszeichen zu Hause zu bleiben und die Hygiene- und Verhaltensempfehlungen befolgen.
02Wie gefährlich ist die saisonale Grippe?
Die Grippe kann alle treffen. Aber nicht für alle sind die Folgen der Erkrankung gleich schwerwiegend.
Junge gesunde Erwachsene erholen sich im Allgemeinen gut. Schwerwiegender können die Konsequenzen sein für Säuglinge, frühgeborene Kinder bis zwei Jahre, Menschen ab 65, schwangere Frauen sowie Personen, die an bestimmten chronischen Krankheiten oder an einer Immunschwäche leiden.
Eine Grippeerkrankung verursacht manchmal Komplikationen - entweder durch das Influenzavirus selbst oder durch eine zusätzliche bakterielle Infektion. Beispiele hierfür sind Mittelohrentzündungen, Lungenentzündungen oder Herzmuskelentzündungen.
In der Schweiz ist die saisonale Grippe im Durchschnitt jährlich für rund 111'000 bis 331'000 Arztbesuche, mehrere Tausend Spitalaufenthalte sowie mehrere Hundert Todesfälle verantwortlich. Letztere betreffen zu 90 Prozent die Altersgruppe der über 65-Jährigen.
03Wann soll man sich impfen lassen?
Die Grippeimpfzeit dauert von Mitte Oktober bis zum Beginn der Grippewelle. Die Grippewelle lässt sich nicht genau vorhersagen, beginnt in der Schweiz in der Regel aber zwischen Dezember und März – am häufigsten im Januar. Auch bei einer Grippeimpfung im November oder Anfang Dezember bleibt in der Regel noch genügend Zeit, damit das körpereigene Immunsystem einen Impfschutz aufbauen kann.
Vom Montag, 10. November bis Samstag, 15. November 2025 findet die Nationale Impfwoche statt. Interessierte Personen können sich an diesen Tagen in einer der teilnehmenden Arztpraxen oder Impfapotheken auch ohne Voranmeldung gegen die saisonale Grippe impfen lassen.
Eine Grippeimpfung kann gleichzeitig mit, vor oder nach einer Impfung gegen Covid-19 oder RSV erfolgen.
04Kann ich mich gleichzeitig gegen die saisonale Grippe, gegen Covid-19 und/oder RSV impfen lassen?
Ja. Grundsätzlich kann die Impfung gegen Grippe gleichzeitig mit, vor oder nach einer Covid-19- und/oder RSV-Impfung verabreicht werden. Bei einer gleichzeitigen Verabreichung werden die Impfungen am linken und rechten Oberarm an verschiedenen Stellen verabreicht. Es erübrigt sich ein weiterer Impftermin. Allerdings können allfällige unerwünschte Impferscheinungen nach mehreren Impfungen gemeinsam auftreten, inklusive Schmerzen an beiden Oberarmen.
05Sind die besonders gefährdeten Personen durch die Impfung ausreichend vor der saisonalen Grippe geschützt?
Je mehr Menschen aus der Risikogruppe sich impfen lassen, desto besser. Oft ist die Wirksamkeit der Impfung bei Personen mit erhöhtem Komplikationsrisiko jedoch etwas weniger hoch als bei gesunden, jüngeren Menschen. Die Grippeimpfung wird deshalb auch jenen Personen empfohlen, die beruflich oder privat engen, regelmässigen Kontakt haben zu Menschen mit erhöhtem Komplikationsrisiko.
Für ältere Personen ist seit 2022 auch der Hochdosisimpfstoff Efluelda® zugelassen und verfügbar, welcher eine erhöhte Wirksamkeit aufweist.
Als Ergänzung zur Impfung spielen zudem die Hygiene- und Verhaltensempfehlungen eine wichtige Rolle für den Schutz von Personen mit einem erhöhten Komplikationsrisiko bei einer Grippeerkrankung:
06Was ist der Impfstoff Efluelda® und warum wird er älteren Menschen empfohlen?
Efluelda® ist ein Grippeimpfstoff mit höherer Wirkstoffmenge, der in der Schweiz empfohlen wird für alle Personen ab 75 Jahren sowie für Menschen ab 65 Jahren mit bestimmten chronischen Erkrankungen oder erhöhtem Gesundheitsrisiko. Mit zunehmendem Alter reagiert das Immunsystem schwächer auf Impfungen – Efluelda® sorgt dank der höheren Dosis für einen stärkeren Schutz vor Grippe und schweren Verläufen. Die Impfung ist gut verträglich und speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt.
07Die Wirksamkeit des Grippe-Impfstoffs ist nicht 100 %. Warum ist es dennoch sinnvoll, sich impfen zu lassen?
Die Wirksamkeit der Grippeimpfung gegen eine Infektion oder eine milde Grippeerkrankung beträgt je nach Grippesaison und Bevölkerungsgruppe zwischen 20 % und 80 %. Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab: einerseits vom Alter und Immunsystem der geimpften Person, andererseits von der Übereinstimmung des Grippeimpfstoffs mit den zirkulierenden Grippeviren (Virenabdeckung, engl.: «matching»).
Auch wenn der Grippeimpfstoff nicht perfekt wirkt, hilft er, die Krankheit milder verlaufen zu lassen. Er verringert das Risiko für Komplikationen und Todesfälle deutlich. Besonders bei Personen mit erhöhtem Risiko führt eine Grippe manchmal zu schweren Komplikationen. Sie können durch das Grippevirus selbst oder einer Folge-Infektion mit Bakterien verursacht werden.
Bei älteren Personen und Menschen mit chronischen Krankheiten und geschwächtem Immunsystem, ist die Wirksamkeit der Grippeimpfung vermindert. Deshalb sind sie besonders auf einen guten Schutz durch geimpfte Menschen in ihrer Umgebung angewiesen.
Im Winter, wenn gleichzeitig verschiedene Atemwegserkrankungen auftreten, kann die Grippeimpfung dazu beitragen, die Belastung durch Krankheiten insgesamt zu senken.
08Welche Kinder sollten sich impfen lassen?
Die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) und BAG empfehlen die Grippeimpfung für Kinder ab sechs Monaten, die selbst zur Risikogruppe gehören. Auch Kinder ab sechs Monaten, die in engem und regelmässigem Kontakt mit Menschen stehen, welche ein erhöhtes Risiko für Grippekomplikationen haben, sollten geimpft werden. Dazu gehören beispielsweise schwangere Frauen, Familienmitglieder mit chronischen Erkrankungen oder Grosseltern. Der Impfschutz bei diesen Kindern dient auch dem Schutz besonders gefährdeter Personen in ihrem Umfeld.
09Warum wird man meistens nicht auf Grippe getestet?
Häufig gibt es bei Verdacht auf Grippe (Influenza) kaum Gründe, sich auf Grippeviren testen zu lassen. Die saisonale Grippe tritt jedes Jahr auf. Die Situation lässt sich nicht mit derjenigen während der Covid-19-Pandemie vergleichen, als ein neuartiges Virus teilweise schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle verursachte und das Gesundheitssystem zu überlasten drohte.
Unter bestimmten Umständen (z. B. bei einem schweren Grippeverlauf, oder falls eine Grippe im Rahmen eines Krankenhausaufenthalts auftritt) kann die Ärztin oder der Arzt dennoch einen Grippe-Test veranlassen.
10Wer trägt die Kosten für die Grippe-Impfung?
Informationen zur Kostenübernahme von Impfungen und Impfstoffen durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung (Grundversicherung) finden Sie auf der BAG-Webseite Massnahmen der Prävention