Ehepaar mit Fahrrädern in den Bergen

Saisonale Grippe (Influenza)

Die Grippe ist eine ansteckende Krankheit der Atemwege. Auslöser sind Grippeviren, die zumeist von Dezember bis März zirkulieren. Die Impfung im Herbst wird empfohlen für alle Personen ab 65 Jahren, für Menschen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf sowie für deren enge Kontaktpersonen.

Kurz und knapp: Die Impfung gegen Grippe

Empfohlen für:

  • Alle Personen ab 65 Jahren (als ergänzende Impfung)  
  • Als Impfung für Risikogruppen/Risikosituationen für:  
    • Erwachsene und Kinder ab dem Alter von 6 Monaten mit bestimmten Vorerkrankungen 
    • Schwangere und Frauen, die in den letzten 4 Wochen entbunden haben 
    • Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen und Einrichtungen für Personen mit chronischen Erkrankungen 
    • Personen mit regelmässigem Kontakt zu Hausgeflügel oder Wildvögeln 

Impfschema:

  • Eine Impfung jährlich zwischen Mitte Oktober und dem Beginn der Grippewelle 
  • Für alle Personen ab 75 Jahren und für Personen ab 65 Jahren mit zusätzlichem Risikofaktor steht ein Hochdosis-Impfstoff zur Verfügung (vgl. FAQ).

Hinweis zu den Impfempfehl­ungen:

Für einen indirekten Schutz wird die Impfung auch engen Kontaktpersonen von oben genannten Personengruppen sowie von Säuglingen unter 6 Monaten empfohlen. 

Auch Personen, die ihr Risiko aus privaten oder beruflichen Gründen senken möchten, können die Impfung in Betracht ziehen.

Warum ist die Grippeimpfung sinnvoll?

Die jährliche Impfung bietet einen guten Schutz: Zum einen reduziert sie das Ansteckungsrisiko und vermindert die Gefahr möglicher Komplikationen bei besonders gefährdeten Personen. Sie kann zudem auch die Übertragung von Grippeviren auf andere deutlich verringern.

Schutz für Personen mit erhöhtem Komplikationsrisiko
Eine Grippe verläuft nicht immer harmlos: Manchmal führt sie zu schweren Komplikationen. Davon betroffen sind vor allem Menschen ab 65, schwangere Frauen, Personen mit chronischen Erkrankungen, Säuglinge und frühgeborene Kinder bis zwei Jahre.
Ihre Impfung schützt auch Ihre Nächsten
Personen mit einem erhöhten Komplikationsrisiko können sich nur bedingt selbst vor einer Grippeinfektion schützen – zum Beispiel, weil ihr Immunsystem nicht so gut auf die Impfung anspricht. Wer sich impfen lässt, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch seine Angehörigen und Mitmenschen.
Die wirksamste Vorbeugung wählen
Vorbeugen ist besser als heilen: Dies gilt bezüglich der eigenen Gesundheit und derjenigen unserer Mitmenschen. Die Grippeimpfung ist die einfachste und wirksamste Massnahme zur Vermeidung einer Grippe.
Saisonale Impfung für anhaltenden Schutz
Die Impfung ist jährlich zu erneuern. Zum einen nimmt der Schutz nach einigen Monaten ab. Zudem verändern sich Grippeviren laufend. Der Impfstoff für den Herbst wird jedes Jahr gemäss den aktuellen Empfehlungen der WHO angepasst.
Zusätzliche Schutzmöglichkeiten im Alltag 
Ergänzende Hygiene- und Verhaltensempfehlungen können das Risiko einer Ansteckung reduzieren: zum Beispiel regelmässiges Lüften, das Tragen einer Maske in Innenräumen und gründliches Händewaschen oder Desinfizieren. Weitere Informationen finden Sie unter: So schützen wir uns vor Atemwegsinfektionen. 

Sind Sie schwanger?

Die Grippeimpfung ist während der gesamten Schwangerschaft sicher, sie schützt Mutter und Kind während und nach der Schwangerschaft und hat keine negativen Auswirkungen auf das ungeborene Kind. Die empfohlene Grippeimpfzeit dauert von Mitte Oktober bis zum Beginn der Grippewelle.

Schutz und mögliche Nebenwir­kungen

Die Impfung schützt gut vor Komplikationen bei einer Grippeerkrankung. Für alle Personen mit erhöhtem Risiko und für enge Kontaktpersonen ist die jährliche Impfung sinnvoll. Wie jedes Medikament kann auch ein Impfstoff Nebenwirkungen haben. Sie sind meist schwach und klingen nach 1 - 3 Tagen ab.

Schutz

Das Wichtigste in Kürze

Die Impfung reduziert das Ansteckungsrisiko, mildert den Verlauf einer Grippeerkrankung und vermindert die Gefahr möglicher Komplikationen. Deshalb sollten Risikogruppen die Impfung rechtzeitig im Herbst erhalten. 

Reduziertes Ansteckungsrisiko

Die Impfung reduziert das Risiko einer Ansteckung für mehrere Monate.

Gesenktes Grippekomplikationsrisiko

Die Impfung vermindert die Gefahr möglicher Komplikationen durch eine Grippeerkrankung bei besonders gefährdeten Personen.

Schutz für Mutter und Kind

Die Grippe-Impfung in der Schwangerschaft vermindert das Risiko möglicher Grippe-Komplikationen sowie Frühgeburten und Wachstumsverzögerungen beim Kind. Säuglinge sind zudem während der ersten sechs Lebensmonate vor der Grippe geschützt.

Milderer Krankheitsverlauf

Wenn Sie trotz Impfung angesteckt werden, verläuft die Krankheit milder und Sie werden schneller wieder gesund.

Mögliche Nebenwir­kungen

Das Wichtigste in Kürze

Die in der Schweiz verfügbaren Grippe-Impfstoffe sind sicher und gut verträglich. Häufige Nebenwirkungen zählen als normale Impfreaktionen – sie zeigen, dass das Immunsystem arbeitet. Auch ohne solche Reaktionen ist die Impfung wirksam.

Häufige Nebenwirkungen

Schmerzen, Rötungen, Schwellungen an der Einstichstelle sowie Kopfschmerzen und Müdigkeit. Zusätzlich können Muskel- und Gelenkschmerzen sowie allgemeine Symptome wie Schüttelfrost, Fiebergefühl oder Fieber auftreten.

Sehr seltene Nebenwirkungen

  • Es kann bei einzelnen Personen direkt nach einer Impfung zu einer schweren allergischen Reaktion kommen. Eine solche muss sofort medizinisch behandelt werden.
  • Sehr selten (in einem Fall pro 1 Million Geimpfte) tritt nach der Grippeimpfung eine neurologische Erkrankung namens Guillain-Barré-Syndrom (GBS) auf. GBS wird jedoch sehr viel häufiger durch Infektionen mit Grippeviren und anderen Erregern ausgelöst.

Aktuelle Fragen und Antworten

Wie wird die Grippe übertragen? open

Wo viele Menschen zusammen sind, besteht ein erhöhtes Ansteckungs- und Übertragungsrisiko. Grippeviren übertragen sich leicht von einer Person auf die andere. Einerseits werden die Viren direkt über Tröpfchen übertragen, die von einer infizierten Person mittels Niesen, Husten und Sprechen verbreitet werden. Andererseits kann dies auch indirekt über den Kontakt mit Oberflächen (z. B. Türklinken, Touch Screens) geschehen, auf denen Viren eine Zeit lang überleben können. Die Erreger können dann via Hände auf die Schleimhäute (z. B. Mund, Nase, Augen) gelangen. 

Während der ein- bis viertägigen Inkubationszeit – also der Zeitspanne zwischen der Ansteckung mit dem Virus und dem Auftreten erster Krankheitssymptome – zeigen sich bei infizierten Personen noch keinerlei Grippesymptome. Da aber eine infizierte Person die Viren schon in sich trägt, kann sie diese einen Tag vor Ausbruch der Krankheit bereits auf andere übertragen. 

Um eine Weiterverbreitung von Grippe-Viren und weiteren Erregern zu verhindern, sollten Sie generell bei Krankheitszeichen zu Hause zu bleiben und die Hygiene- und Verhaltensempfehlungen befolgen.

Wie gefährlich ist die saisonale Grippe? open

Die Grippe kann alle treffen. Aber nicht für alle sind die Folgen der Erkrankung gleich schwerwiegend. 

Junge gesunde Erwachsene erholen sich im Allgemeinen gut. Schwerwiegender können die Konsequenzen sein für Säuglinge, frühgeborene Kinder bis zwei Jahre, Menschen ab 65, schwangere Frauen sowie Personen, die an bestimmten chronischen Krankheiten oder an einer Immunschwäche leiden. 

Eine Grippeerkrankung verursacht manchmal Komplikationen - entweder durch das Influenzavirus selbst oder durch eine zusätzliche bakterielle Infektion. Beispiele hierfür sind Mittelohrentzündungen, Lungenentzündungen oder Herzmuskelentzündungen. 

In der Schweiz ist die saisonale Grippe im Durchschnitt jährlich für rund 111'000 bis 331'000 Arztbesuche, mehrere Tausend Spitalaufenthalte sowie mehrere Hundert Todesfälle verantwortlich. Letztere betreffen zu 90 Prozent die Altersgruppe der über 65-Jährigen.

Wann soll man sich impfen lassen?open

Die Grippeimpfzeit dauert von Mitte Oktober bis zum Beginn der Grippewelle. Die Grippewelle lässt sich nicht genau vorhersagen, beginnt in der Schweiz in der Regel aber zwischen Dezember und März – am häufigsten im Januar. Auch bei einer Grippeimpfung im November oder Anfang Dezember bleibt in der Regel noch genügend Zeit, damit das körpereigene Immunsystem einen Impfschutz aufbauen kann.  

Vom Montag, 10. November bis Samstag, 15. November 2025 findet die Nationale Impfwoche statt. Interessierte Personen können sich an diesen Tagen in einer der teilnehmenden Arztpraxen oder Impfapotheken auch ohne Voranmeldung gegen die saisonale Grippe impfen lassen. 

Eine Grippeimpfung kann gleichzeitig mit, vor oder nach einer Impfung gegen Covid-19 oder RSV erfolgen.

Kann ich mich gleichzeitig gegen die saisonale Grippe, gegen Covid-19 und/oder RSV impfen lassen?open

Ja. Grundsätzlich kann die Impfung gegen Grippe gleichzeitig mit, vor oder nach einer Covid-19- und/oder RSV-Impfung verabreicht werden. Bei einer gleichzeitigen Verabreichung werden die Impfungen am linken und rechten Oberarm an verschiedenen Stellen verabreicht. Es erübrigt sich ein weiterer Impftermin. Allerdings können allfällige unerwünschte Impferscheinungen nach mehreren Impfungen gemeinsam auftreten, inklusive Schmerzen an beiden Oberarmen.

Sind die besonders gefährdeten Personen durch die Impfung ausreichend vor der saisonalen Grippe geschützt?open

Je mehr Menschen aus der Risikogruppe sich impfen lassen, desto besser. Oft ist die Wirksamkeit der Impfung bei Personen mit erhöhtem Komplikationsrisiko jedoch etwas weniger hoch als bei gesunden, jüngeren Menschen. Die Grippeimpfung wird deshalb auch jenen Personen empfohlen, die beruflich oder privat engen, regelmässigen Kontakt haben zu Menschen mit erhöhtem Komplikationsrisiko.  

Für ältere Personen ist seit 2022 auch der Hochdosisimpfstoff Efluelda® zugelassen und verfügbar, welcher eine erhöhte Wirksamkeit aufweist.  

Als Ergänzung zur Impfung spielen zudem die Hygiene- und Verhaltensempfehlungen eine wichtige Rolle für den Schutz von Personen mit einem erhöhten Komplikationsrisiko bei einer Grippeerkrankung: 

So schützen wir uns vor Atemwegsinfektionen

Was ist der Impfstoff Efluelda® und warum wird er älteren Menschen empfohlen? open

Efluelda® ist ein Grippeimpfstoff mit höherer Wirkstoffmenge, der in der Schweiz empfohlen wird für alle Personen ab 75 Jahren sowie für Menschen ab 65 Jahren mit bestimmten chronischen Erkrankungen oder erhöhtem Gesundheitsrisiko. Mit zunehmendem Alter reagiert das Immunsystem schwächer auf Impfungen – Efluelda® sorgt dank der höheren Dosis für einen stärkeren Schutz vor Grippe und schweren Verläufen. Die Impfung ist gut verträglich und speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt.

Die Wirksamkeit des Grippe-Impfstoffs ist nicht 100 %. Warum ist es dennoch sinnvoll, sich impfen zu lassen?open

Die Wirksamkeit der Grippeimpfung gegen eine Infektion oder eine milde Grippeerkrankung beträgt je nach Grippesaison und Bevölkerungsgruppe zwischen 20 % und 80 %. Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab: einerseits vom Alter und Immunsystem der geimpften Person, andererseits von der Übereinstimmung des Grippeimpfstoffs mit den zirkulierenden Grippeviren (Virenabdeckung, engl.: «matching»).  

Auch wenn der Grippeimpfstoff nicht perfekt wirkt, hilft er, die Krankheit milder verlaufen zu lassen. Er verringert das Risiko für Komplikationen und Todesfälle deutlich. Besonders bei Personen mit erhöhtem Risiko führt eine Grippe manchmal zu schweren Komplikationen. Sie können durch das Grippevirus selbst oder einer Folge-Infektion mit Bakterien verursacht werden.  

Bei älteren Personen und Menschen mit chronischen Krankheiten und geschwächtem Immunsystem, ist die Wirksamkeit der Grippeimpfung vermindert. Deshalb sind sie besonders auf einen guten Schutz durch geimpfte Menschen in ihrer Umgebung angewiesen.  

Im Winter, wenn gleichzeitig verschiedene Atemwegserkrankungen auftreten, kann die Grippeimpfung dazu beitragen, die Belastung durch Krankheiten insgesamt zu senken.

Welche Kinder sollten sich impfen lassen?open

Die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) und BAG empfehlen die Grippeimpfung für Kinder ab sechs Monaten, die selbst zur Risikogruppe gehören. Auch Kinder ab sechs Monaten, die in engem und regelmässigem Kontakt mit Menschen stehen, welche ein erhöhtes Risiko für Grippekomplikationen haben, sollten geimpft werden. Dazu gehören beispielsweise schwangere Frauen, Familienmitglieder mit chronischen Erkrankungen oder Grosseltern. Der Impfschutz bei diesen Kindern dient auch dem Schutz besonders gefährdeter Personen in ihrem Umfeld.

Warum wird man meistens nicht auf Grippe getestet?open

Häufig gibt es bei Verdacht auf Grippe (Influenza) kaum Gründe, sich auf Grippeviren testen zu lassen. Die saisonale Grippe tritt jedes Jahr auf. Die Situation lässt sich nicht mit derjenigen während der Covid-19-Pandemie vergleichen, als ein neuartiges Virus teilweise schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle verursachte und das Gesundheitssystem zu überlasten drohte.  

Unter bestimmten Umständen (z. B. bei einem schweren Grippeverlauf, oder falls eine Grippe im Rahmen eines Krankenhausaufenthalts auftritt) kann die Ärztin oder der Arzt dennoch einen Grippe-Test veranlassen.

Wer trägt die Kosten für die Grippe-Impfung?open

Informationen zur Kostenübernahme von Impfungen und Impfstoffen durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung (Grundversicherung) finden Sie auf der BAG-Webseite Massnahmen der Prävention

Geschichte rund um die Grippe-Impfung

1942: Erster Grippeimpfstoff in den USA.  

1968: Erste Grippeimpfstoffe werden auch in Europa inkl. der Schweiz zugelassen. Durch mehrere enthaltene Virenstämme verbessert sich die Übereinstimmung mit den zirkulierenden Grippeviren. 

1981: Erstmals kommen Grippeimpfempfehlungen im Schweizerischen Impfplan vor. 

2010: Die Grippeimpfung wird auch für alle Frauen während der Schwangerschaft empfohlen. 

Zurzeit wird an der Entwicklung von besser und breiter wirksamen Grippeimpfstoffen geforscht. Zudem werden Kombinationsimpfstoffe entwickelt, die vor mehreren Atemwegsinfektionen gleichzeitig schützen - z. B. vor Grippe, Covid-19 und RSV.